Wenn Zähne richtig „nerven“, also tief im Inneren schmerzhaft entzündet sind, müssen sie noch lange nicht gezogen werden. Jetzt gilt es, das Übel an der Wurzel zu packen: Mit den modernen Methoden der Wurzelkanalbehandlung, in der Fachsprache Endodontie genannt, können selbst stark geschädigte Zähne gerettet werden. Für den maximalen Behandlungserfolg – die langfristige Erhaltung natürlicher Zahnsubstanz – setzen wir auf Expertise und modernste Technik.
Dr. Beetke, entzündete Zähne verursachen oft die schlimmsten Zahnschmerzen. Aber wie kommt es eigentlich dazu?
Wenn Zähne plötzlich mit einem starken Ziehen oder mit pochenden Schmerzen auf heiße oder kalte Reize reagieren, ist das oft ein Anzeichen für eine für eine Infektion im Zahninneren, die unbehandelt den Zahn absterben lässt und sich auf den gesamten Organismus auswirken kann: die sogenannte Pulpitis. Ursache ist meist eine tiefe Karies, die sich bis zum Zahnmark im Wurzelkanal mit seinen empfindlichen Nerven- und Blutgefäßen vorgearbeitet hat. Denn unter seiner harten Schale, dem Zahnschmelz, hat der Zahn einen weichen und höchst empfindlichen Kern: Dringen Bakterien in diesen Kern ein, können sie dort eine schmerzhafte Entzündung in Gang setzen, die auf Dauer das empfindliche Gewebe zerstört und sich über die Wurzelkanäle bis in den Kieferknochen ausbreiten kann. Mit einer professionellen Wurzelkanaltherapie können wir solche Entzündungen des Zahnmarks behandeln – früher wären Zähne, die wir dadurch retten, ohne Umwege entfernt worden. Heute geben wir ihnen eine zweite Chance. Und das ist ein großartiges Gefühl.
Warum ist der Erhalt eines Zahnes so wichtig, er könnte doch auch durch ein Implantat ersetzt werden?
Millionen Jahre Evolution haben uns mit dem perfekten Zahnwerkzeug ausgestattet. Und auch wenn die vergleichsweise junge Implantologie diesen Qualitätsvorsprung mit Siebenmeilenstiefeln aufholt: Der natürliche Zahn ist und bleibt das Nonplusultra, da er die Funktion und Ästhetik im Mund am besten sicherstellt. Darum setzen wir, wann immer es möglich ist, auf Zahnrettung!
So ein Rettungseinsatz in der Tiefe erfordert höchste Präzision auf engsten Raum – wie unterstützt moderne Technologie Ihre Expertise bei der Endodontie?
Eine moderne, qualitätsorientierte Endodontie ist ohne moderne digitale Technik heute nicht mehr denkbar. Wir setzen wir bei Wurzelkanalbehandlungen grundsätzlich ein leistungsfähiges OP-Mikroskop ein: Ein wunderbares Werkzeug, das unsere Sicht und Präzision erheblich verbessert. Mit dieser Technologie können wir den Behandlungsbereich vergrößert darstellen, was besonders bei komplexen Wurzelkanalbehandlungen von Vorteil ist. Darüber hinaus werden die Wurzelkanäle mit dem Mikroskop optimal ausgeleuchtet. So können wir auch kleinste Details erkennen und sicherstellen, dass keine Infektionen oder Bakterienherde übersehen werden.
Sie haben ja sogar ein 3-D-Videomikroskop, das die Aufnahmen auf einen Monitor im Behandlungszimmer streamt. Welche Vorteile bietet das?
Die 3-D-Übertragung ist eine großartige Ergänzung in unserer Praxis. Mit dieser neuen Technologie können wir unseren Patienten in Echtzeit eine dreidimensionale Visualisierung ihres Behandlungsbereichs zeigen: Patienten können sehen, was wir sehen – und das schafft Vertrauen und ein besseres Verständnis für den geplanten Behandlungsverlauf. Außerdem erreichen wir erreichen wir eine noch höhere Präzision und Effektivität in der Endodontietherapie: Wir können den Zustand des Zahns in 3-D analysieren, dann mit dem Mikroskop die exakte Stelle identifizieren, an der die Behandlung notwendig ist, und diese dann unter optimaler Sicht durchführen – so schaffen wir ideale Bedingungen für exzellente Ergebnisse und optimieren den Heilungsprozess für unsere Patienten.
Das ist wirklich beeindruckend! Die Regelversorgung der Krankenkassen schöpft diese Möglichkeiten moderner Zahnerhaltung allerdings nicht aus.
Sagen wir mal so: Es gibt Wurzelbehandlungen und es gibt Endodontie. Die Kassenleistungen sind nur für die minimale Versorgungen gedacht. Die modernen Hightechlösungen bezahlen Kassen in der Regel nicht. Aber genau diese Hilfsmittel können den entscheidenden Unterschied zwischen dem Verlust und der Rettung eines Zahns ausmachen. Daher müssen wir hier an die Eigenverantwortung unserer Patienten appellieren. Jedem sollte bewusst sein, wie wichtig die Erhaltung der natürlichen Zähne ist – denn auch wenn Implantate immer besser werden, bleibt der eigene Zahn die erste Wahl.
Für uns geht Zahnerhalt vor Zahnverlust: Lassen Sie sich von uns beraten.